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Thema: Off-Topic (sonstige Themen)
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Mal was für sicher nicht wenige zum Nachdenken
Autor: °°°sweetine°°°
Datum: 27.04.06 14:15

Internetsucht

Internetnutzer bei NachtMit Internetsucht oder Onlinesucht wird der zwanghafte Drang bezeichnet, sich regelmäßig und exzessiv mit dem Internet zu beschäftigen; wissenschaftlich ist der Begriff bislang jedoch umstritten.

Erscheinungsformen

Die normalen Lebensgewohnheiten werden dabei meist vernachlässigt. Im Extremfall wird die virtuelle Welt zu einem Ersatz für die sonst üblichen realen sozialen Kontakte. Normale freundschaftliche Kontakte werden nicht mehr getätigt, die Befriedigung vitaler Bedürfnisse (wie Nahrungsaufnahme und Schlaf) vernachlässigt. Es kommt zu einem Kontrollverlust, der Nutzer kann die Online-Zeit nicht mehr kontrollieren und beschränken. Oftmals ist auch eine Toleranzbildung beobachtbar, die dazu führt, dass der User immer mehr Zeit im Netz verbingen muss, um sein subjektives Wohlbefinden zu erreichen. Dazu kommen noch die suchttypischen "Abwehrmechanismen", welche man bei allen Süchten findet: Sie reichen von der Verleugnung über die Projektion (das eigene Problem wird anderen "übergestülpt") bis hin zur Rationalisierung (Erstellen gefinkelter Rechtfertigungen für das eigene Tun). Hinterher haben viele Internetsüchtige oft Schuldgefühle, können sich von ihrer Sucht aber nicht befreien.

Nach außen verheimlichen Internetsüchtige ihre Sucht oder wollen sie nicht wahrhaben, beispielsweise bagatellisieren sie ihr Verhalten. Ist der PC einmal defekt, kommt es zu Entzugserscheinungen, schlechter Laune, Nervosität, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Schweißausbrüchen. Bei manchen schlägt sich das auch in Faulheit nieder und mit der "Erkenntnis", dass das Leben ohne PC sinnlos ist. Dies hat schon zu Suiziden geführt, ist aber sehr selten und soll nicht die Entzugserscheinungen repräsentieren.

Es kann auch dazu kommen, dass der Süchtige kaum noch etwas isst, wenn er vor dem Monitor sitzt.

Als besonders gefährdet gelten depressive und einzelgängerisch veranlagte Menschen. Besonders verbreitet soll die Internetsucht bei männlichen Surfern unter 18 Jahren sein, weil sie sich dem Druck des Alltags nicht gewachsen fühlen und zum Ausgleich in die virtuelle Welt flüchten. Schüler vernachlässigen ihre Hausaufgaben. Erwachsene ziehen sich immer mehr von der Außenwelt zurück. Viele Benutzer surfen nachts stundenlang herum und kommen übermüdet zur Arbeit bzw. zur Schule oder melden sich krank.

Als Triebfeder gelten Verfolgung bestimmter Aufgaben, Realitätsflucht und Experimentieren mit der Identität, sowie die Kombination von Befriedigung des so genannten Spieltriebs und des Kommunikationsbedürfnisses. Die Simulation gesellschaftlichen Aufstieges spielt ebenso eine Rolle wie die (Schein-)Erfüllung moderner Gesellschaftszwänge wie Flexibilität, "ewiger" Jugend, Omnipräsenz.

Depressive Menschen finden virtuelle Entlastung, narzißtische Persönlichkeiten befriedigen ihren Machtanspruch, Jugendliche haben eine neue Möglichkeit gefunden ihre Grenzen auszuloten.

Bei MMORPG-Spielern kann es oft dazu kommen, dass sie ihre virtuellen Erfolge auch in die Realität mitnehmen um sich gegen andere Spieler/Freunde zu behaupten. Oft sind diese Spielerfolge der Ersatz für Erfolge im echten Leben und werden wichtiger als die eigene Realität zu meistern.

Symptomatik

Die Grenzen sind fließend und können nicht klar definiert werden. Mangelerscheinungen oder unkontrolliertes Surfen im Internet können ein Indikator sein.

Häufiges unüberwindliches Verlangen, sich ins Internet einzuloggen
Kontrollverluste (d.h. länger "online" bleiben, als man sich vorgenommen hatte) verbunden mit diesbezüglichen Schuldgefühlen
sozial störende Auffälligkeit im engsten Kreis der Bezugspersonen (Freunde, Partner, Familie), häufige Rügen durch unmittelbare Bezugspersonen
nachlassende Arbeitsleistung
Verheimlichung/Bagatellisierung der Netz-Aktivitäten vor der Umwelt
Psychische Irritabilität bei Verhinderung am Internet-Gebrauch (kann sich auswirken in Form von Nervosität, Reizbarkeit und Depression)
Mehrfach fehlgeschlagene Versuche der Einschränkung

Stadien

Gefährdungsstadium:
Dies ist gegeben, wenn mindestens drei der oberen Symptome aufgewiesen werden.
kritisches Stadium:
Hier müssen es bereits vier Kriterien über einen Zeitraum von vier Monaten vorliegen.
chronisches Stadium:
Dies ist gegeben, wenn das kritische Stadium mit den vier Kriterien überstiegen wird und bereits Folgeschäden auftreten, zum Beispiel Verlust des Arbeitsplatzes, Trennung von Partnern, Abkapselung von der Familie, Verschuldung oder physische Schäden, beispielsweise der Epikondylitis oder Rückenschmerzen.



RE: Mal was für sicher nicht wenige zum Nachdenken
Autor: MasterGreg
Datum: 27.04.06 22:14

genau richtig so Du sagst es


RE: Mal was für sicher nicht wenige zum Nachdenken
Autor: Die-Unerbittliche
Datum: 28.04.06 08:23

tja schwieti...nettes statement...genau diese verhaltensmuster sind aber typisch für süchte...egal ob C2H5OH, ob spielsucht, oder rauschgiftsucht oder andere krankmachende süchte..ich zähle nun auch die fresssucht dazu....mit unterschiedlichen seelischen und körperlichen folgen...ändern kann jeder mensch das nur selber...dazu gehört aber das WOLLEN !!!

im übrigen zähle ich auch bei gewissen menschen die sucht dazu, sich einem anderen menschen in totale abhängigkeit zu begeben!!! nicht unbekannt im sm-bereich!!!

süchte gab es, gibt es und wird es immer geben..was der einzelne aus seiner suchtveranlagung macht unterliegt alleine seinem erkennen und ändern wollen!!!


in diesem sinne...
Monika


RE: Mal was für sicher nicht wenige zum Nachdenken
Autor: Intuitive~
Datum: 28.04.06 12:20

Hallo die Unerbittliche

du hast recht, wenn du sagst, dass der Einzelne aus seiner Suchtveranlagung nur durch Erkennen und ändern wollen eine Chance hat, sein Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken.
Ich möchte noch hinzufügen, dass für fast alle Süchte Selbsthilfegruppen da sind, die für den Einzelnen hilfreich sein kann.

Gruß Intu


RE: Mal was für sicher nicht wenige zum Nachdenken
Autor: MacDom
Datum: 29.04.06 12:48

Hallo Tine , auf jeden fall ist es gut das diese Kiste hier auch mal angesprochen wird.
Grüsse Mac


RE: Mal was für sicher nicht wenige zum Nachdenken
Autor: ~subbie
Datum: 18.05.06 23:27

wenn ich hier in diesem chat ab und zu bin, denke ich auch, dass viele chatsüchtige hier sind, die schon nicht mehr in der realen welt leben...

arme menschen, denen man von außen nicht helfen kann, sondern die selber sich freischaufeln müssen und sich erkennen müssen


RE: Mal was für sicher nicht wenige zum Nachdenken
Autor: °°°sweetine°°°
Datum: 19.05.06 04:30

smile, schön wenn das nachdenken hier mal angekurbelt wird :-)



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