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Thema: SM Allgemein
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Toleranz (Polygamie)
Autor: N8Traum
Datum: 05.07.06 14:59

In einem Punkt tolerant, in allen Punkten tolerant? Entscheidet nicht jeder selbst seine Grenze? Tolerieren wir in 50 Jahren dann auch Sex mit Kindern und lassen Pädos ihre Neigung ausleben? Tolerieren wir in 100 Jahren Vergwaltigungen? Nun ja, vielleicht ist in 200 Jahren der Kanibalismus unheimlich in!? Nicht wieder die Aussage, dieses seien Straftaten! Homosexualität war auch einmal strafbar und Ehebruch auch! Wo bleibt dann die Toleranz, anderen ihre Toleranzgrenze zu überlassen? Sind wir hier nun bei Gericht und erlassen neue Gesetze oder wird diskutiert und jeder darf seine Meinung, seine Einstellung zu den Dingen frei äußern, ohne dass er/sie gleich als Volltrottel dasteht?

Ich verstehe dieses ganze Gefasel der supertoleranten SMler überhaupt nicht! Jeder Mensch hat einen Bereich, in dem er intolerant ist und das ist nämlich die Form des Egoismus, wenn es um die eigene Sache geht, um das eigene Wohlbefinden. Und zu meinem Wohlbefinden gehört, dass ich mich von Menschen umgebe, die meine Toleranzgrenze nicht überschreiten. Ich habe polygame Menschen im Umfeld und akzeptiere, dass es ihre Lebensform ist. Akzeptieren würde ich nicht, wenn ich wüsste, dass der Lebenspartner belogen und betrogen wird. Dann kann ich mich fragen, toleriere ich sein Verhalten oder distanziere ich mich von dem Menschen? Meine Entscheidung allein und so ist das in allen Bereichen in denen es um Menschen geht. Eben auch in der Sexualität! Ein Mensch, der alles toleriert, mit dem kann was nicht stimmen. Es ist kein Verdienst tolerant zu sein, wenn überhaupt ist es ein Verdienst nachzudenken! Wollen wir wirklich in einer Gesellschaft leben, in der alles toleriert wird? Zu sagen, du musst mir zustimmen, mit mir einer Meinung sein, ansonsten bist du intolerant, beschränkt die Meinungsfreiheit! Schon mal darüber nachgedacht?
Und zur Polygamie? Wenn ein Mensch fremdgeht, kann man doch wohl nicht von Polygamie sprechen. Polygamie beinhaltet schon, dass Beziehung mit mehreren Partnern offen gelebt wird und ich glaube nicht, dass das noch groß jemanden stört. Wenn ein Mensch also nur den Sex außerhalb seiner Beziehung sucht, ist das noch immer fremdgehen und hat mit Vertrauensbruch zu tun. Vertrauen ist jedoch noch immer eine der Grundsäulen jeder Beziehung. Also tolerieren wir auch das betrügen und fremdgehen? Es gibt einfach Werte, die sollten meiner Meinung unantastbar bleiben, denn ansonsten verrotten wir irgendwann wirklich mal...


RE: Toleranz (Polygamie)
Autor: sklavin_tv74
Datum: 05.07.06 15:35

In einem Punkt tolerant, in allen Punkten tolerant? Entscheidet nicht jeder selbst seine Grenze? Tolerieren wir in 50 Jahren dann auch Sex mit Kindern und lassen Pädos ihre Neigung ausleben? Tolerieren wir in 100 Jahren Vergwaltigungen?
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Wieso in 50 oder 100 Jahren? Das ist doch längst Vergangenheit und es gab Zeiten, da war Sex mit Kindern durchaus akzeptiert. Und vermutlich wird es wieder mal so sein, da spielt es keine Rolle, daß heutzutage Gott sei Dank die Meinung herrscht, das ist ein Verbrechen.
Und auch das Strafrecht folgt doch letztendlich nur gesellschaftlichen Trends und Moralvorstellungen, die sich ändern, siehe deine Beispiele Ehebruch und Homosexualtität.



Sind wir hier nun bei Gericht und erlassen neue Gesetze oder wird diskutiert und jeder darf seine Meinung, seine Einstellung zu den Dingen frei äußern, ohne dass er/sie gleich als Volltrottel dasteht?
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Seit wann werden in Deutschland Gesetze von Gerichten gemacht? :-)


Aber davon abgesehen gebe ich dir in einem wichtigen Punkt recht. Das Wort Toleranz wird viel zu oft mißbraucht. Sehr viele sagen Toleranz und meinen Egoismus und genauso viele sagen Toleranz und meinen Gleichgültigkeit oder Rückgratlosigkeit.

Trotzdem kann heutzutage jeder selber entscheiden, ob er monogam oder polygam lebt und ob er das offen oder heimlich macht. Und so gesehen ist dein Diskussionsbeitrag intolerant.

Du kannst zwar natürlich sagen, du willst mit Menschen nichts zu tun haben, die ihre Partner betrügen, aber ein Urteil über diese Menschen steht dir auch nicht zu, solange es nicht dein Partner ist. Da beginnt dann die Intoleranz, wenn man auf die einschlägt, die anders leben, als man es selbst möchte.

Eine Diskussion über Moral und Werte kann man nicht so führen, daß man zu einem allgemein gültigen Ergebnis kommt. Und eigentlich können wir ja froh sein, daß sich gemeinsame und aufgezwungene Wert- und Moralvorstellungen auf ein Minimum reduziert haben und wir heutzutage unser Leben in einem sehr weiten Rahmen selber gestalten können, ohne Schlimmstes befürchten zu müssen.


RE: Toleranz (Polygamie)
Autor: N8Traum
Datum: 05.07.06 17:40

@ sklavin_tv

> Eine Diskussion über Moral und Werte kann man nicht so führen, daß man > zu einem allgemein gültigen Ergebnis kommt. Und eigentlich können wir ja > froh sein, daß sich gemeinsame und aufgezwungene Wert- und
> Moralvorstellungen auf ein Minimum reduziert haben und wir heutzutage
> unser Leben in einem sehr weiten Rahmen selber gestalten können, ohne > Schlimmstes befürchten zu müssen.

Ein allgemein gültiges Ergebnis habe ich auch nicht erwartet. Aber vielleicht regt der Text mal zum Nachdenken an. Gegen aufgezwungene Wert- und Moralvorstellungen habe ich eh was und ob wir tatsächlich früh darüber sein können, dass gemeinsame Werte sich auf Minimum reduziert haben, wage ich zu bezweifeln.

Aber du hast es schon treffend geschrieben, einige verwechseln Toleranz tatsächlich mit Gleichgültigkeit.
Es kann nun mal nicht jeder machen was er will. Auch wenn sie sich nicht strafbar machen, so hört es dann auf, wenn andere Menschen unter ihrer Lebensfilosfie leiden.

Was mich eben so stört ist dieser Schrei nach Toleranz und gerade hier in der SM-Szene besonders laut und die, die am lautesten danach schreien, neigen dazu, auf andere herabzusehen, die ihre Meinung nicht teilen oder ihr Handeln kritisieren.


RE: Toleranz (Polygamie)
Autor: sensuality
Datum: 14.07.06 12:14

wie wäre es denn wenn man die Worte Moral und Toleranz ersetzt duch die Worte: ACHTUNG und RESPEKT?

Die Moralvorstellungen jedes Einzelnen können sich doch sehr unterscheiden und individuell sein. Im Rahmen der Gesetze müssen sie sich aber immer bewegen!!!!!

Toleranz, ja sie sollte eine Tugend sein , sie kann verschiebbar sein, auch das ist sehr individuell. Ich denke Erfahrung und Lernen gehören zur Entwicklung der eigenen Toleranzgrenzen.

Eines jedoch muß immer da sein : eben der Respekt und die Achtung vor dem Anderen, denn dann erst können sich Toleranz und Moralvorstellungen entwickeln.

~sensuality~



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